Abstract

ZusammenfassungDie Familie der Filoviridae beinhaltet das Ebola- und das Marburgvirus, die hämorrhagisches Fieber in sub-Sahara Afrika auslösen können. Diese viralen Erkrankungen weisen eine hohe Letalitätsrate und ein plötzliches, epidemisches Auftreten auf. In der Literatur gibt es zahlreiche Hinweise, dass die Ordnung der Fledertiere (Chiroptera) einen potentiellen Reservoirwirt darstellen könnte. Signifikante Hinweise lassen ein hypothetisches Ökosystem der Filoviridae mit Beteiligung von Chiroptera skizzieren. Während der Ebola-Ausbrüche zwischen 2001 und 2005 in Gabun und der Republik Kongo konnten in Hammerkopf- (Hypsignathus monstrosus), Epauletten- (Epomops franqueti) und Schmalkragenflughunden (Myonycteris torquata) IgG-spezifische Ebola-Zaire-Antikörper nachgewiesen werden. Die Entdeckung von IgG-spezifischen Marburgvirus-Antikörpern und virusspezifischer Ribonukleinsäure in Nilflughunden (Rousettus aegyptiacus) gilt als weiteres Indiz in der Erforschung des Reservoirwirtes. In der Kitaka-Mine (Uganda) gelang 2007 erstmals eine Marburgvirus-Isolation aus asymptomatischen, natürlich infizierten Nilflughunden (Rousettus aegyptiacus). Anhand einer chronologischen Aufarbeitung und Interpretation der einzelnen Epidemiefälle am afrikanischen Kontinent und der Suche nach den Infektionsgründen der Indexfälle, lassen sich menschliche Risikogruppen abgrenzen. Neben der Verwertung von Wildtierkadavern, stellen die touristische Besichtigung von Höhlen und der berufliche Alltag in Minen nicht zu vernachlässigende Risiken für eine Infektion dar. Im Vordergrund dieser Arbeit steht die Darstellung dieser Risikoprofile im Zusammenhang mit einer Exposition gegenüber Chiroptera und anderen möglichen Reservoirwirten.

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