Einleitung und Fragestellung: Im Management des Endometriumkarzinoms hat sich das primär chirurgische Staging etablieren können. Hierbei wird von verschiedenen Arbeitsgruppen auch die Lymphonodektomie empfohlen. Im Gegensatz zur prognostischen Bedeutung des Lymphknotenstatus ist der therapeutische Nutzen der Lymphonodektomie unklar. Methodik: Im Rahmen einer Querschnittsstudie im Zeitraum von Oktober 2001 bis Januar 2002 wurden insgesamt 1030 standardisierte Fragebögen an Frauenkliniken in Deutschland versendet. Ergebnisse: 595 Antworten (58%) konnten ausgewertet werden. Die Zusammensetzung war wie folgt: Universitätskliniken 5,2%, Kliniken der Maximalversorgung 69,7% und Regelversorgung 25%. Führen Sie eine Lymphonodektomie beim Endometriumkarzinom durch? Nur 7,3% (95% Kl: 5,3–9,7%) gaben an, nie eine Lymphonodektomie durchzuführen, 62,9% (95 Kl: 58,9–66,9%) führen diese in ausgewählten Fällen, 29,7% (95% Kl: 26–33.7%) regelmässig durch. Welche Methode der Lymphonodektomie wenden Sie an? 27,1% (95 Kl: 23,2–31,4%) setzen das «Sampling», 72,9% (95 Kl: 68,6–76,8%) die systematische Entfernung ein. 26,6% (95% Kl: 22,8–30,6%) lymphonodektomieren sowohl pelvin als auch paraaortal. Welche Intention verfolgen Sie mit der Lymphonodektomie? 31,7% (95% Kl: 22,8–30,6%) führen diese aus Gründen des Stagings, 3,1% (95% Kl: 1,8–4,9%) wegen des Überlebens und 65,2% (95% Kl: 60,9–69,3%) wegen beidem durch. 94,5% (95% Kl: 92,1–96,3%) gaben an, dass der Lymphknotenbefall einen Einfluss auf die Wahl der adjuvanten Behandlung besitzt. 76,8% (95% Kl: 72,8–80,4%) bzw. 36,9% (95 Kl: 46,9–56.5%) wählen in den Stadien I/II bzw. III/IV eine Radiotherapie, 20,4% (95% Kl: 16,9–24,2%) bzw. 51,7% (95% Kl: 46,9–56.5%) eine Radiochemotherapie. Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Ergebnisse sollten als Grundlage für die Konzeption prospektiver, multizentrischer Studien zum operativen und zytostatischen Management dienen.