ZusammenfassungHintergrundZu Beginn der COVID-19-Pandemie in Deutschland veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) Orientierungshilfen für eine bedarfsadaptierte und zielgerichtete Teststrategie auf SARS-CoV‑2. In der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) wurde von Beginn an eine RKI-konforme Teststrategie, basierend auf den RKI-Orientierungshilfen angewendet. Ziel dieser Arbeit ist es, zu klären, ob sich diese RKI-konforme Teststrategie als lohnenswert erwiesen hat.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Auswertung aller SARS-CoV-2-Untersuchungen im Zeitraum 26.02.–06.04.2020. Mithilfe der Adressinformationen der getesteten Personen erfolgte zudem eine Geovisualisierung der SARS-CoV-2-Testhäufigkeiten und der positiven Testergebnisse im Stadtgebiet Mannheim.ErgebnisseDer Anteil SARS-CoV-2-positiver Befunde bei den diagnostischen Proben (n = 2808) lag durchschnittlich bei 7 %. Ein Mitarbeiterscreening (n = 448) blieb ohne positiven Befund. Es erfolgte lediglich ein nosokomialer SARS-CoV-2-Nachweis, Ausbruchsgeschehen gab es nicht. Die Geovisualisierung zeigte innerhalb des Untersuchungszeitraumes eine Verschiebung der Testhäufigkeiten und der lokalen Häufigkeit positiver SARS-CoV-2-Befunde im Stadtgebiet Mannheim.DiskussionDie festgelegte RKI-konforme Teststrategie führte sowohl zu einem stabilen Anteil positiver Ergebnisse als auch zu einer bedarfsadaptierten Anpassung der Testkapazitäten. Dadurch hat sich diese Strategie unter Praxisbedingungen aus infektionshygienischer und -präventiver Sicht als effektiv erwiesen. Geovisualisierungen können dabei helfen, innerhalb eines Stadtgebietes Verschiebungen von Infektionsherden deutlich zu machen, was im Sinne gezielter infektionspräventiver Maßnahmen (z. B. Impfkampagnen) sinnvoll eingesetzt werden kann.