Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Darunter befinden sich 85.000 Menschen mit einer tabakassoziierten Krebserkrankung. Dennoch raucht in Deutschland immer noch etwa ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung, oftmals auch dann noch, wenn eine tabakassoziierte Erkrankung auftritt. Viele Rauchende schaffen die Abstinenz nicht ohne Unterstützung. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über wirksame Strategien zur Tabakentwöhnung und beschreibt das Potenzial der Tabakentwöhnung im Rahmen der adjuvanten Therapie bei Tumorerkrankungen. Darüber hinaus werden gesundheitspolitische Herausforderungen im Rahmen der Versorgung zur Tabakentwöhnung aufgezeigt. Eine Vielzahl von psychologischen und pharmakologischen Interventionsmethoden zur Tabakentwöhnung ist wirksam. Rauchenden Patienten und Patientinnen mit tabakassoziierten Erkrankungen soll eine Tabakentwöhnungstherapie angeboten werden. Tabakentwöhnung ist als adjuvante Therapie bei Tumorerkrankungen von großer Bedeutung. Sie verursacht vergleichsweise geringe Kosten und bringt erhebliche Vorteile für die Krankheitsgenesung und Lebensqualität der Betroffenen. Allerdings wird sie in Deutschland nur als wenig regulierte Präventionsmaßnahme angeboten. Zur Verbesserung der Lebensqualität einer Vielzahl von Menschen mit tabakassoziierten Erkrankungen und aus gesundheitsökonomischen Gründen ist es dringend erforderlich, Tabakentwöhnung als flächendeckenden Routineprozess in der medizinischen Versorgung zu etablieren und zu finanzieren.