AbstractMikrobiell beeinflußte Korrosion von Metallen ist in der Regel mit dem Vorhandensein eines Biofilms verbunden. Zur Simulation und zum Monitoring dieser Vorgänge wurde eine mobile Versuchsanlage entwickelt. Sie bietet die Möglichkeit, verschiedene metallische Werkstoffe gleichzeitig auf ihr Verhalten gegenüber MIC testen zu können. Bislang wurden die Biofilmbildung auf der Metalloberfläche sowie das Korrosionsverhalten von Probekörpern aus St 37‐ und 1.4301‐Stahl untersucht. Dabei zeigte sich, daß der stärkste Angriff auf St 37‐Stahl dann erfolgt, wenn ein biogen durch Sulfat reduzierende Bakterien erzeugter Sulfidfilm auf der Metalloberfläche Sauerstoff ausgesetzt wird. Ein regelmäßiger Wechsel zwischen Anaerobiosis und Aerobiosis bei Anwesenheit von Sulfat reduzierenden Bakterien hatte einen maximalen Abtrag von etwa 1 mm/Jahr bei St 37‐Stahl zur Folge. Unter rein anaeroben Bedingungen betrug er 0,7 mm/Jahr. Weiterhin wurde ein mikrokalorimetrischer Test entwickelt, um die mikrobielle Aktivität von Biofilmproben zu bestimmen. Eine besondere Bedeutung erhält dieses Testverfahren im Hinblick auf einen effizienten Biozideinsatz. So konnte bei der Untersuchung der Wirksamkeit eines kommerziellen Biozids gezeigt werden, daß dieses, um eine zuverlässige Wirkung zu erzielen, in wesentlich höheren Konzentrationen als angegeben eingesetzt werden muß.