AbstractDie Robinson‐Anellierung hat seit ihrer Entdeckung 1935 in zahlreichen Synthesen Anwendung gefunden, besonders auf dem Gebiet der Steroidsynthese. Die Produkte werden gewöhnlich nach drei aufeinanderfolgenden Stufen erhalten: der Bildung eines Enolats (oder Derivats davon), einer konjugierten Addition und einer Aldolreaktion. Im Laufe der Jahre wurden mehrere methodische Verbesserungen für jede einzelne Stufe vorgenommen oder alternative Synthesewege hin zu Robinson‐Anellierungsprodukten entwickelt. Im ersten Teil dieses Aufsatzes werden die wichtigsten Entwicklungen für die Bildung Monocarbonyl‐abgeleiteter Robinson‐Anellierungsprodukte (MRA‐Produkten, MRAPs) und von einer aktivierten Monocarbonylverbindung abgeleiteter Robinson‐Anellierungsprodukte (AMRA‐Produkten, AMRAPs) erläutert. In den folgenden Abschnitten werden diastereoselektive und enantioselektive Synthesen dieser Produkte beschrieben, und im letzten Abschnitt wird die Racematspaltung von Enantiomerenmischungen dargelegt.