ZusammenfassungZunächst werden die allgemeinen Prinzipien zur Antibiotikatherapie vorgestellt. Die Indikationsstellung muss gut überlegt sein. So dürfen z. B. die häufigen viralen Infektionen an Hals, Nase und Ohren, ebenso wie zahlreiche bakterielle Infektionen nicht antibiotisch behandelt werden. Aufgrund der derzeitigen Antibiotikasensibilität der hauptsächlichen HNO-Keime wird der Antibiotikawahl nach der kalkulierten Therapie ein besonderes Augenmerk geschenkt, jedoch auch den Vorteilen der Optimierung dieser Therapie durch Zuhilfenahme des Gram-Präparat-Ergebnisses (superkalkulierte Therapie) und des Antibiogramms (gezielteTherapie). Es wird daran erinnert, dass die Eiterbeschaffenheit der erste Schritt zur Erregerdiagnostik sein kann. Der Schweregrad der Infektion bestimmt die Indikation einer oralen oder parenteralen Therapie. Grundsätzlich ist eine Antibiotikatherapie nach 2–3 Tagen zu überprüfen. Eine Zusammenstellung der verschiedenen HNO-Infektionen mit ähnlichem Erregerspektrum macht die Therapierichtlinien durch Vermeidung von Wiederholungen übersichtlicher. Dabei werden die aktuellen Empfehlungen der Antibiotikabehandlung zahlreicher Infektionen an Kopf und Hals bei unterschiedlichen Schweregraden aufgeführt. Nach einer Darstellung der für die verschiedenen Infektionen in Frage kommenden Antibiotika mit ihrem derzeitigen Wirkungsspektrum werden die primäre Therapie, die Therapie bei Penicillinallergie, in schweren Fällen und bei Komplikationen bzw. bei Therapieversagen angegeben.
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