Nach wie vor stellt die dislozierte oder instabile proximale Humerusfraktur ein unzureichend gelöstes Problem dar. Die Literatur beschreibt viele unterschiedliche Behandlungsrichtlinien entsprechend der Fraktureinteilung. Diese erstrecken sich von der konservativ-funktionellen Therapie über geschlossene oder offene Reposition, von der Implantation unterschiedlichen Osteosynthesematerials über den primär prothetischen Ersatz des Humeruskopfes. Im Zeitraum von November 1998 bis November 2000 wurden an unseren Kliniken 38 Patienten mit Zwei-, Drei- und Viersegmentfrakturen des proximalen Humerus mit einem neuen, viel versprechenden minimalinvasiven Osteosyntheseverfahren - der intramedullären Titanwendel - behandelt und postoperativ klinisch und radiologisch nachkontrolliert. Unsere 1-Jahres-Ergebnisse umfassten 12 sehr gute, 12 gute, 7 befriedigende und 5 schlechte funktionelle Ergebnisse (Durchschnitt im Constant Score 75 Punkte, im UCLA-Score 30,6 Punkte). Der Artikel beschreibt die Vorgehensweise, Ergebnisse und spezifischen Probleme dieser Behandlungsweise im Vergleich mit anderen Osteosyntheseverfahren.