Während Erkrankungen der Lunge ursächlich zu einem Sauerstoffmangel, einer Hypoxämie, führen mit der Indikation, Sauerstoff zu geben, ist die Überlastung der Atempumpe Ursache für Hyperkapnie und Luftnot, die durch Beatmung zu behandeln sind. Frühzeitige Diagnostik ermöglicht eine rechtzeitige nichtinvasive Beatmungstherapie und kann ein Atemversagen und eine akute invasive Beatmung vermeiden. Dafür stehen diagnostische Maßnahmen zur Verfügung, sodass das Risiko für ein zukünftiges Atemversagen frühzeitig erfassbar ist. Auch die Therapie der Atempumpinsuffizienz, der ventilatorischen Insuffizienz, ist etabliert: die Entlastung der Atempumpe durch intermittierende Beatmung. Tausende Patienten mit ventilatorischer Insuffizienz nutzen eine intermittierende oder kontinuierliche Beatmung jeden Tag, um ihre Atemmuskulatur zu entlasten. Mehrere Studien haben eine Verlängerung der Lebenserwartung und eine Steigerung der Lebensqualität belegt, wenn diese Entlastung zusammen mit einer Erniedrigung des pCO2 (Kohlendioxidpartialdruck) sowohl unter Beatmung als auch unter Spontanatmung erreicht wird. Wird dieses Ziel der pCO2-Erniedrigung nicht erreicht, so kann ein Effekt der Beatmung nicht nachgewiesen werden. Je schwerer die Erkrankung, desto schwerer ist es, Entlastung zu erreichen, weil die erheblichen Atemanstrengungen des Betroffenen durch nur unterstützende Beatmung kaum entlastet werden können. Eine vollständig passive Hyperventilation, sodass der Patient unterhalb der Apnoeschwelle nicht selbst atmen muss, garantiert die Entlastung. Dazu sind ein hohes Atemzugvolumen, eine ausreichende Atemfrequenz und eine ausreichend lange Inspirationszeit notwendig, um den pCO2 unter den Normbereich abzusenken und die passive Beatmung herbeizuführen. Lungenschäden sind bei dieser an einer Vielzahl von Patienten eingesetzten Therapie nicht beobachtet worden.