Zur Analyse der Heterogenitat in den Sprachfahigkeiten von Immigranten wird ein neues Mas zur Messung der linguistischen Distanz von Sprachen verwendet, das auf einem vom Max-Planck-Institut fur evolutionare Anthropologie entwickelten Verfahren basiert. Zur Berechnung des Mases wird ein automatischer Algorithmus verwendet, der die Aussprache von Wortern innerhalb von Sprachpaaren vergleicht. Fur die Untersuchung wird das Mas der linguistischen Distanz in den Rahmen eines Humankapital-Ansatzes zur Erlangung von Sprachfahigkeiten integriert und unter Verwendung von Daten des deutschen Sozio-Okonomischen Panels fur die Jahre 1997-2003 empirisch analysiert. Es wird gezeigt, dass die linguistische Distanz zwischen der Muttersprache und der Sprache im Einwanderungsland die wichtigste Determinante zur Erlangung von Sprachkenntnissen darstellt und ein groser Anteil der Heterogenitat in der Sprachfahigkeit von Immigranten durch die linguistische Distanz zwischen der Sprache des Heimatlandes und des Gastlandes erklart werden kann. Durch eine Erhohung der linguistischen Distanz steigen der Schwierigkeitsgrad und damit verbunden auch die Kosten des Spracherwerbs. Dies hat zur Folge, dass die Wahrscheinlichkeit, gute Sprachkenntnisse in der jeweiligen Landessprache zu besitzen, mit zunehmender linguistischer Distanz signifikant abnimmt.