Ziel: Ziel der Studie war es, die Möglichkeiten der Mehrschicht-CT (MSCT) zur Bestimmung der linksventrikulären Pumpfunktion des Herzens mithilfe einer schwellenwertgestützten 3D-Volumetrie im Vergleich zur MRT zu ermitteln. Zusätzlich sollte überprüft werden, inwieweit die Wahl der Schwellenwerte die Ergebnisse beeinflusst. Methode: Bei 7 Patienten wurden aus den Daten einer 4-Schicht-CT des Herzens (Volume Zoom, Fa. Siemens) Bilder sowohl in der endsystolischen als auch der enddiastolischen Herzphase berechnet. Auf der Grundlage dieser axialen Schnittbilder erfolgte eine SD-Volumetrie mit doppeltem Schwellenwert zur Bestimmung des endsystolischen (ESV) und des enddiastolischen Volumens (EDV). Hierbei wurde innerhalb einer vorher einzuzeichnenden „Region of Interest“ (ROI) die Grenze der linksventrikulären Herzhöhle zum umgebenden Myokard über den unteren Schwellenwert automatisch detektiert. Lediglich im Bereich des linksventrikulären Ausflusstraktes sowie im Bereich der Mitralklappe mussten interaktiv Korrekturen eingefügt werden. Bei für alle Berechnungen identischem oberem Schwellenwert, die zur Abgrenzung der Herzhöhle von Verkalkungen dienten, wurden verschiedene untere Schwellenwerte eingesetzt, um deren Einfluss auf die berechneten Volumina zu untersuchen. Neben vorher festgelegten Werten (100 HE, 150 HE, 200 HE, 250 HE) wurde für jede Bildserie zusätzlich ein optimierter unterer Schwellenwert in Abhängigkeit von der erreichten linksventrikulären Kontrastierung ermittelt. Dieser errechnete sich als Mittelwert aus der mittleren CT-Dichte im Myokard und der mittleren CT-Dichte in der Herzhöhle. Aus ESV und EDV wurde die Ejektionsfraktion (EF) berechnet. Ergebnisse: Die mittleren CT-Dichten in der linksventrikulären Herzhöhle zeigten interindividuelle Schwankungen bis zu 119 HE. Daraus resultierten optimierte untere Schwellenwerte zwischen 160 HE und 240 HE, die im Mittel bei etwa 200 HE lagen. Bei Verwendung der niedrigen festgelegten Schwellenwerte (100 HE, 150 HE) wurden ESV und EDV tendenziell überschätzt, beim hohen Schwellenwert (250 HE) tendenziell unterschätzt. Die besten Übereinstimmungen mit der MRT ergaben sich für das ESV und EDV bei Verwendung der jeweils optimierten unteren Schwellenwerte mit Korrelationen von 0,95 für das ESV und 0,93 für das EDV. Dabei wurde das ESV im Mittel um 3,7±14,9ml überschätzt, das EDV im Mittel um 2,9±26,8ml unterschätzt. Die daraus berechnete EF zeigte mit 0,83 eine gute Korrelation zur MRT, wobei hier die EF im Mittel um 3,6±9,4% unterschätzt wurde. Zusammenfassung: Die schwellenwertgestützte 3D-Volumetrie des Herzens ist ein einfaches, gutes und durch die weitgehende Automatisierung auch relativ untersucherunabhängiges Verfahren zur Bestimmung der LV-Funktion. Die Verwendung optimierter Schwellenwerte in Abhängigkeit von der jeweils erreichten linksventrikulären Kontrastierung ist dabei von entscheidender Bedeutung.