Ein empirisches Argument besagt, dass Aktienpreise zu volatil sind, um optimale Schatzer des Barwerts zukunftiger Dividendenertrage zu sein. Auf Basis dieser Aussage wird gefolgert, dass systematische Schatzfehler an Aktienmarkten exitistieren, die eine Effizienz im Sinne der Hypothese Effizienter Markte ausschliesen. Das Paper versucht zu zeigen, dass diese so genannte “exzessive Volatilitat” zu einem Grosteil auf restriktive Annahmen zuruckzufuhren ist, die fur die Schatzung des “korrekten” Barwerts der zukunftigen Ertrage herangezogen werden. Basierend auf monatlichen Daten dreier Indizes, die verschiedene Investmentstrategien wiederspiegeln und einem integrierten europaischen Gesamtmarkt entstammen, wird auf alle ublichen Annahmen verzichtet. Dies wird mit Hilfe des Gordon Growth Models erreicht. Die Wachstumsraten der Dividenden werden mit einem Ansatz von Barsky und DeLong geschatzt. Als Erweiterung zu Barsky und DeLong werden allerdings die Diskontraten aus den bestehenden Daten approximiert. Es zeigt sich, dass in der Tat der Volatilitatsuberschuss der Marktpreise drastisch gesenkt wird. Allerdings verschwindet er nicht ganzlich, sondern bewegt sich grundsatzlich auf ahnlichem Niveau wie in einer fruheren Studie des Autors, in der nur die Annahme, dass Dividenden einem stationaren Prozess folgen, gelockert wurde. Ein weiteres Ergebnis des Paper ist, dass die geschatzen Diskontfaktoren der drei Investmentstrategien statistisch gesehen unterscheidlich sind, was fur sich genommen darauf hindeutet, dass die Marktteilnehmer die risikoadjustierten Ertrage dieser Strategien unterschiedlich einschatzen. Abschliesend wurden die geschatzten Diskontraten einem Plausiblitatstest unterzogen. Es zeigte sich, dass abgesehen vom aktuellen Rand die geschatzten Diskontraten ein ahnliches Verhalten an den Tag legen wie ein marktbasierter Zinssatz.