Die heute in der Wundbehandlung verwendete Nomenklatur ist interdisziplinär und interprofessionell sehr unterschiedlich. Daher ist es ein Anliegen der Fachgesellschaft Initiative Chronische Wunde (ICW) e. V. bislang unklare Begriffe eindeutig und nachvollziehbar zu beschreiben. Von den Experten der ICW wurde daher in einem Konsensusverfahren als Débridement chronischer Wunden die Entfernung von anhaftendem, abgestorbenem Gewebe, Krusten oder Fremdkörpern aus Wunden bezeichnet. Hierfür gibt es verschiedene Therapieoptionen, die als autolytisches, biochirurgisches, mechanisches, osmotisches, proteolytisches/enzymatisches und technisches Débridement unterschieden werden können. Bei dem chirurgischen Débridement wird zudem zwischen meist ambulant durchführbaren scharfen Débridements wie beispielsweise kleineren chirurgischen Eingriffen und chirurgischen Débridements mit adäquater Anästhesie in einem Operationssaal differenziert. Als Wundspülung wird von der ICW die Entfernung von nicht haftenden Bestandteilen auf Wunden mit sterilen Lösungen bezeichnet.Débridement und/oder Wundspülung sind oft der erste Schritt einer phasengerechten modernen Wundbehandlung. Mehrere Methoden eignen sich für die Anwendung einer kombinierten oder sukzessiven Therapie. Bei der Entscheidung, welche therapeutische Option hierbei zum Einsatz kommt, sollte eine Vielzahl individuell unterschiedlicher Faktoren in Abhängigkeit von den zu behandelnden Patienten, aber auch von den Therapeuten berücksichtigt werden. Die letztendliche individuelle Entscheidung für eine Methode sollte jeweils gemeinsam mit den Patienten getroffen und anschließend adäquat dokumentiert werden.