Updated Version: February 1, 2018 English Abstract: In response to the challenges of increasing longevity, an obvious policy response is to gradually increase the statutory eligibility age for public pension benefits and to shut down pathways to early retirement such as special rules for women. This is, however, very unpopular. As an alternative, many countries have introduced “flexibility reforms” which allow combining part-time work and partial retirement. A key measure of these reforms is the abolishment of earnings tests. It is claimed that these reforms increase labor supply and therefore, also the sustainability of pension systems. We show that these claims may not be true in the circumstances of most European countries. To this end, we employ a life-cycle model of consumption and labor supply where the choices of labor force exit and benefit claiming age are endogenous and potentially separate. Earnings tests force workers to exit the labor market when claiming a pension. After abolishing the earnings test, workers can claim their benefits and can keep on working, potentially increasing labor supply. Our key result is that the difference between exit and claiming age strongly depends on the actuarial neutrality of the pension system and can become very large. Abolishing an earnings test as part of a “flexibility reform” may therefore create more labor supply but at the same time, reduce the average claiming age when adjustments remain less than actuarial, thereby worsening rather than improving the sustainability of public pension systems. German Abstract: Als Reaktion auf die Herausforderungen einer steigenden Lebenserwartung ist es eine bekannte Politikmasnahme, das gesetzliche Renteneintrittsalter schrittweise anzuheben und Pfade in die Fruhrente, wie besondere Regelungen fur Frauen, zu schliesen. Dies ist jedoch sehr unpopular. Als Alternative haben viele Lander „Flexibilitatsreformen“ eingefuhrt, die es erlauben Erwerbs- und Renteneinkommen zu kombinieren. Eine Schlusselmasnahme dieser Reformen ist die Abschaffung von Hinzuverdienstgrenzen. Es wird oft behauptet, dass diese Reformen das Arbeitsangebot erhohen und so auch die Nachhaltigkeit von offentlichen Rentensystemen starken. Wir zeigen, dass diese Aussagen fur die meisten europaischen Lander oft nicht wahr sind. Zu diesem Zweck verwenden wir ein Lebenszyklusmodell, das Konsum und Arbeitsangebot beschreibt und bei dem die Entscheidungen uber das Alter, zu dem man aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden mochte, und uber das Alter, zu dem man beginnen will, Rente zu beziehen, endogen und potentiell verschieden sind. Hinzuverdienstgrenzen zwingen die Arbeitnehmer den Arbeitsmarkt zu verlassen, sobald sie ihre Renten beziehen. Wenn diese Hinzuverdienstgrenzen aufgehoben sind, konnen Arbeitnehmer Renten beziehen und gleichzeitig arbeiten, was tendenziell das Arbeitsangebot erhohen sollte. Unser Hauptresultat ist, dass der Unterschied zwischen Arbeitsmarktaustrittsalter und Renteneintrittsalter stark von der Anreizneutralitat des Rentensystems abhangt und sehr gros werden kann. Die Abschaffung von Hinzuverdienstgrenzen als Teil einer „Flexibilitatsreform“ kann daher das Arbeitsangebot erhohen, aber zugleich auch das durchschnittliche Renteneintrittsalter verringern, wenn die Zu- und Abschlage niedriger als anreizkompatibel sind. In diesem Fall wurde die finanzielle Nachhaltigkeit der offentlichen Rentensysteme verschlechtert anstatt verbessert.
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