Der peritoneale Befall ist eine der größten therapeutischen Herausforderungen beim Ovarialkarzinom. Die komplette chirurgische Resektion der Tumorreste spielt dabei eine entscheidende Rolle für die Prognose der Patientinnen. Der chirurgische Teil des Konzeptes beinhaltet die parietale und viszerale Peritonektomie, oft in Form einer multiviszeralen Resektion. Die Kombination der Chirurgie mit der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) hat bei gastrointestinalen Malignomen mit Peritonealkarzinose für ausgewählte Patienten die Prognose erheblich verbessert. Analog dazu wurden beim Ovarialkarzinom mit Peritonealkarzinose Daten von über 300 Patientinnen, die multimodal behandelt wurden, über die letzten vier Jahre publiziert. Die Kollektive sind relativ klein und inhomogen, die Patientinnen zum Teil unterschiedlich behandelt worden. Es konnte jedoch die technische Durchführbarkeit mit einer niedrigen Letalität und vertretbaren Morbidität in Zentren nachgewiesen werden. Die intraoperative HIPEC ergänzt das therapeutische Konzept für ausgewählte Patientinnen, jedoch ersetzt sie nicht die adjuvante systemische Chemotherapie. Prospektiv randomisierte Phase-III-Studien sollen klären, welchen Stellenwert die HIPEC in dem vorgestellten Konzept einnimmt. Ein gemeinsames Studienprotokoll der Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie/Arbeitsgruppe Chirurgische Onkologie zusammen mit der Arbeitsgruppe Gynäkologische Onkologie/Ovar wäre daher hilfreich.
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