Das metabolische Syndrom oder Insulinresistenzsyndrom ist eine metabolische Storung, die durch eine eingeschrankte physiologische Reaktion auf Insulin charakterisiert ist. Die klinische Definition stutzt sich auf den Nachweis einer arteriellen Hypertonie, einer abdominellen Adipositas, erhohte Triglyzerid- sowie niedrige HDL-Cholesterin-Werte und eine diabetische Stoffwechsellage. Die Pravalenz des Insulinresistenzsyndroms nahm in den letzten Jahrzehnten dramatisch zu und ist auf die Anderung des Lebensstils in industrialisierten Landern sowie in Schwellen- und Entwicklungslandern zuruckzufuhren. Die klinische Bedeutung des metabolischen Syndroms liegt im hohen Risiko, fruhzeitig kardiovaskulare Erkrankungen zu bekommen bzw. an diesen zu versterben. Ziel arztlichen Handelns ist es deshalb, das Auftreten eines metabolischen Syndroms zu verhindern (Pravention) und begleitende Faktoren wie arterielle Hypertonie und Dyslipidamie zu therapieren. Die abdominelle Adipositas ist hierbei als Schlussel fur die Entstehung des metabolischen Syndroms zu sehen, weshalb eine konsequente Gewichtsreduktion die erste Prioritat einnehmen sollte. Die Gewichtsreduktion mit Ruckgang der Adipositas fuhrt nachfolgend auch zur Verbesserung von Hypertonie und Dyslipidamie. Die Bedeutung eines aeroben Ausdauertrainings wird kontrovers diskutiert, es wird jedoch als begleitende Masnahme zur Gewichtsreduktion empfohlen. Erhohte Blutdruckwerte sind zum einen Kardinalsymptom des metabolischen Syndroms, zum anderen fuhren sie zu einer uberproportionalen Steigerung des kardiovaskularen Risikos bei Patienten mit diabetischer Stoffwechsellage. Aus diesem Grund wird eine aggressive Blutdrucksenkung auf Werte unter 130/80 mmHg gefordert, wobei Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Typ- 1-Rezeptor-Blocker als First-Line-Antihypertensiva verwendet werden sollten.