Abstract

ZusammenfassungDieser Beitrag in der Zeitschrift „Gruppe. Interaktion. Organisation“ (GIO) ist das Ergebnis einer Recherche in Niklas Luhmanns Zettelkasten zur gesellschaftlichen Funktion der Gruppe. Luhmann hat in seinem zweiten Zettelkasten den Vorschlag, die Gruppe als ein eigenständiges soziales System zu verstehen, geprüft und verworfen. Zwanzig Jahre vorher stand die Gruppe, verstanden als Kollektividentifikation, allerdings noch prominent in der Überschrift des ersten Zettels des ersten Zettelkastens. Insofern lohnt es sich, der Frage der Gruppe als einer Funktion der Gesellschaft, wenn auch nicht als System, noch einmal nachzugehen und die Gruppe als paradoxe Fiktion zu beschreiben. Es gibt sie nur als Einwand gegen die flüchtige Interaktion, die formalisierte Organisation und die unpersönliche Gesellschaft. Der Aufsatz diskutiert die Gruppe im Kontext von Mary Douglas Unterscheidung zwischen group und grid und im Kontext einer Theorie der Kulturformen der menschlichen Gesellschaft. Affinität, Freundschaft, Kritik und die Posse sind die kulturellen Formen, die die Fiktion der Gruppe in der Auseinandersetzung mit dominanten Verbreitungsmedien der Kommunikation jeweils annimmt. Der Aufsatz schließt mit einem Konzept der idiorrhythmie von Gruppen.

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