Abstract

„Reichsbürger/Selbstverwalter“ sind in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Sicherheitsbehörden geraten. Es handelt sich hierbei um eine atypische Form des Extremismus der zweiten Lebenshälfte, deren Hauptaktionsform der Papierterrorismus ist. Der Artikel soll aus kriminalpsychologischer Sicht zur Begriffsschärfung beitragen, mit Mythen aufräumen und die ideologische Verankerung im Rechtsextremismus darlegen. Das heterogene Milieu der „Reichsbürger“ wird aus konflikttheoretischer Perspektive in Bezug auf psychische, materielle und soziale Motivlagen von den benachbarten Phänomenen der „Verschwörungstheoretiker“, „Querulanten“ und „Prepper“ abgegrenzt. Dabei wird das ambivalente Wechselverhältnis von Pathologisierung und Politisierung bei der Kategorisierung politisch motivierten Straftaten problematisiert.

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