Abstract

ZusammenfassungFragestellungDelinquentes Verhalten ist ein häufiges Phänomen in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und stellt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. -psychotherapie keinen seltenen Vorstellungsgrund dar. Allerdings fehlen empirische Untersuchungen zur Versorgungssituation von delinquenten Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Mit der vorliegenden Untersuchung wurde erstmals deutschlandweit versucht zu erfassen, wie häufig im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Behandler_innen mit delinquentem Verhalten ihrer Patient_innen konfrontiert sind, welche Versorgungskonzepte bestehen, und in welchem Umfang eine gutachterliche Tätigkeit erfolgt.MethodikIm Rahmen einer Online-Befragung äußerten sich insgesamt 217 Fachkräfte aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie dazu, wie häufig, in welchen Kontexten (Begutachtung, [teil-]stationäre und ambulante Versorgung) und mit welchen Methoden sie mit delinquenten Kindern und Jugendlichen arbeiten.ErgebnisseAus den Angaben ließ sich ableiten, dass Kinder- und Jugendpsychiater_innen und -psychotherapeut_innen zwar regelmäßig mit delinquenten Minderjährigen zu tun haben, es aber gleichzeitig nur wenige spezialisierte Behandlungsangebote zu geben scheint. Außerdem bildete sich hinsichtlich der gutachterlichen Tätigkeiten eine große Heterogenität hinsichtlich Quantität und Methoden ab.SchlussfolgerungenImplikation für die Praxis im Sinne der Erweiterung und Spezifizierung entsprechender Angebote für delinquente Kinder und Jugendliche, aber auch in Bezug auf die Sicherstellung der Qualifizierung der für sie zuständigen Fachkräfte, werden diskutiert.

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