Abstract

ZusammenfassungIn dieser Zeitschrift untersuchte Susanne de Vogel (2017) die Fragestellung, inwieweit sich soziale Ungleichheiten beim Zugang zu individuellen und strukturierten Promotionsformen unterscheiden. Anhand multinomialer Regressionen schätzt de Vogel Average Marginal Effects (AMEs) der Bildungsherkunft auf die Übergangswahrscheinlichkeiten in die verschiedenen Promotionsformen und kommt zu dem Schluss, dass „die Bildungsherkunft beim Übergang in strukturierte Promotionsformen und Stipendienprogramme von geringerer Bedeutung [ist] als bei der Aufnahme einer Individualpromotion“ (de Vogel 2017, S. 463). Die vorliegende Replik illustriert, warum der Vergleich der AMEs bei deutlich variierenden Randhäufigkeiten der Übergänge irreführend ist. Als Alternative werden relative Ungleichheitsmaße herangezogen. Es wird vorgeschlagen, Prozentsatzdifferenzen und AMEs an den Randhäufigkeiten der Übergänge zu relativieren, um vergleichende Aussagen über die Repräsentation der Herkunftsgruppen in verschiedenen Promotionsalternativen treffen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass Absolventen aus nichtakademischem Elternhaus in strukturierten Programmen tendenziell schwächer repräsentiert sind als in individuellen Promotionsformen, während Absolventen mit einem promovierten Elternteil in strukturierten Programmen stärker vertreten sind als in individuellen Promotionsformen. Des Weiteren werden die Konsequenzen der Wahl des Ungleichheitsmaßes für die Interpretation der Dekompositionsanalysen dargestellt. Der Beitrag schließt mit methodischen Empfehlungen für Vergleiche sozialer Ungleichheiten zwischen Übergangsalternativen.

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