Abstract

Leo Perutz’ Roman Nachts unter der steinernen Brücke ist in einem Zwischenbereich von Geschichte und Fantastik angesiedelt. Es ist somit nicht leicht, diesen Roman klar in eine Literaturgattung einzugliedern und diese Eigenschaft bereitete Perutz bei seiner Erstveröffentlichung auch einige Probleme: So konnte er diesen Roman nicht in seinem bevorzugten Verlag in Wien veröffentlichen, sondern er erschien in einem, der bald darauf finanzielle Probleme hatte, weswegen der Roman nur langsam bekannt wurde. Da Perutz den Roman nach dem Zweiten Weltkrieg fertigstellte, sah sein Verlag das Thema als zu jüdisch an, da man davon ausging, dass die Gesellschaft nach den Schrecken des Krieges nicht an diesen Themen interessiert war. Perutz verteidigte sich und sah seinen Roman als einen rein historischen an. Beide Ansichten haben Rechtsgültigkeit, und sowohl das Jüdische wie die Geschichte sind Hauptbestandteile des Romans. Die Frage stellt sich allerdings, wie diese Themen verarbeitet worden sind und inwiefern sie sich gegenseitig bedingen

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