Abstract
Triploidie bedeutet das Vorliegen von 3 anstelle von 2 haploiden Chromosomensatzen in einer Zelle. Basierend auf Erkenntnissen aus eigenen zytogenetischen Untersuchungen an abnorm befruchteten Eizellen werden wichtige Mechanismen vorgestellt, die in vitro zur Bildung triploider Zygoten fuhren. Die Kombination von 2 paternalen Anteilen mit einem maternalen Chromosomensatz (Diandrie) kann durch das Eindringen von 2 individuellen, haploiden Spermatozoen in eine Eizelle zustande kommen oder durch die Befruchtung einer Eizelle mit einem diploiden Spermatozoon. Wahrend diese Anomalie im ersten Fall infolge Ausbildung von 3 Vorkernen offensichtlich ist, wird beim 2. Mechanismus die regulare Zahl von 2 Vorkernen zu beobachten sein, weshalb eine Erkennung der betroffenen Zelle anhand dieses Kriteriums nicht gelingt. Die Kombination von 2 maternalen Anteilen mit einem paternalen Chromosomensatz (Digynie) kann auf einer unterbliebenen Ausstosung des 2. Polkorpers beruhen. Eine derartige Aberration tritt gelegentlich nach intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) auf und gibt sich durch 3 Vorkerne zu erkennen. Weniger gelaufig ist hingegen die durch diploide Rieseneizellen verursachte digyne Triploidie. Hier konnen, abhangig vom Verlauf der Reifung zur Metaphase II, nach dem Eindringen eines Spermatozoons entweder 3 oder nur 2 Vorkerne entstehen. Im letzten Fall ist die Anomalie dann zu erkennen, wenn neben der Vorkernzahl die Grose der Zelle im Vorkernstadium als zusatzliches Beurteilungskriterium herangezogen wird.
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