Abstract

ZusammenfassungIn der medizinischen Versorgung von Inhaftierten stellen blutübertragbare Virusinfektionen eine besondere Herausforderung dar. In der vorliegenden Arbeit werden aktuelle Vorgehensweisen zu Prävention, Screening und Initialmanagement von Infektionen mit Hepatitis B und C sowie dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) in diesem Kontext dargestellt. Mindestens bei Erstkontakt sollte ein Screening angeboten werden. Eine unkomplizierte chronische Hepatitis-C-Erkrankung kann allgemeinmedizinisch therapiert werden. Beim Vorliegen komplizierender Faktoren oder Nachweis der anderen genannten Pathogene sollte die Therapiesteuerung durch ein spezialisiertes Zentrum erfolgen. Durch die Häufung zahlreicher Risikofaktoren und Benachteiligungen bei Inhaftierten besteht nicht nur ein großer Behandlungsbedarf. Die forcierte Adressierung dieser Personengruppen ist auch für die Erreichung der erklärten Ziele der öffentlichen Gesundheit hinsichtlich der Kontrolle der viralen Hepatitiden und HIV unverzichtbar.

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