Verschwörungstheorien als narratives Phänomen

Andreas Anton,Carolin Amlinger,Simon Spiegel,Johannes Pause,Solvejg Nitzke

doi:10.16995/zff.3415

Abstract

Verschwörungstheorien als narratives Phänomen

Highlights

Copyright: Open Access: Die Zeitschrift für Fantastikforschung erscheint ab Ausgabe 1/2019 ausschließlich im Open-AccessFormat
Waren die ersten Wochen der Corona-Pandemie zumindest in den Demokratien Westeuropas noch von einem Zusammenrücken und dem Vertrauen geprägt, dass die Regierenden die gewaltige Herausforderung zwar vielleicht nicht optimal, aber doch zumindest mit den besten Absichten angingen, zeigten sich in diesem harmonischen Bild früh Risse
Aber selbst wenn man von einer Zunahme ausgeht, ist die aktuelle Situation für Butter dennoch eine grundsätzliche andere als vor 1950: Verschwörungstheorien stellen nach wie vor heterodoxes Wissen dar und werden zumindest in den Qualitätsmedien entsprechend kritisch behandelt: »Was in den Medien diskutiert wird, sind in der Regel Verschwörungstheorien und nicht Verschwörungen

Summary

Simon Spiegel

Für ForscherInnen, die sich mit Verschwörungstheorien beschäftigen, bot 2020 überreichlich Anschauungsmaterial. Aber selbst wenn man von einer Zunahme ausgeht, ist die aktuelle Situation für Butter dennoch eine grundsätzliche andere als vor 1950: Verschwörungstheorien stellen nach wie vor heterodoxes Wissen dar und werden zumindest in den Qualitätsmedien entsprechend kritisch behandelt: »Was in den Medien diskutiert wird, sind in der Regel Verschwörungstheorien und nicht Verschwörungen. Dass die Frage, was überhaupt als mögliche Erklärung für ein Phänomen in Betracht gezogen wird, nie nur von ›objektiven‹ Fakten abhängt, sondern immer auch eine Frage der Diskurshoheit und somit von Macht ist. Wenn Fans den neusten Trailer ihres Lieblingsfranchise analysieren und anhand von für den Uneingeweihten scheinbar belanglosen Details Thesen entwickeln, mit welchen Überraschungen im angekündigten Film zu rechnen ist, dann verfahren sie ähnlich wie VerschwörungstheoretikerInnen, die in allem einen Hinweis auf die große Kabale sehen.

Andreas Anton

Carolin Amlinger

Johannes Pause

Solvejg Nitzke

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