Abstract

Die Therapie der Verletzungen der unteren Extremität hat sich in den letzten Jahren zunehmend von der konservativen Therapie zur operativen Therapie und damit meist frühfunktionellen Nachbehandlung gewandelt. Je nach Frakturlokalisation sind Spontankorrekturen von Fehlstellungen zwar möglich, können aber zu signifikanten Beinlängendifferenzen führen. Daneben steigen die Ansprüche an die Mobilität aus sportlichen und sozialen Gründen. So hat sich in der operativen Behandlung der Schaftfrakturen die intramedulläre elastische Nagelung mit Titannägeln durchgesetzt. Metaphysäre Frakturen und Wachstumsfugenlösungen können meist geschlossen reponiert und mittels Drähten, aber auch Schrauben, Fixateur externe oder intramedullärer Nagelung stabilisiert werden. Epipyhsenfrakturen müssen als Gelenkfrakturen wie beim Erwachsenen auch bei Dislokation offen reponiert und mittels Kompressionsosteosynthese fixiert werden. Neben der Gefahr der inkorrekten Technik besteht bei noch offenen Wachstumsfugen die Gefahr der Entwicklung von Wachstumsstörungen, welche stets mitberücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grunde erfolgt auch bei regelrechter Frakturheilung und Verlauf eine klinische Nachkontrolle bis zu 2 Jahre nach dem Unfall bzw. bis zum Wachstumsabschluss. Auch in der Behandlung von Kniebinnenverletzungen, wie der intraligamentären Kreuzbandruptur, und der Patellaluxation hat sich das Therapiekonzept in den letzten Jahren grundlegend verändert. Um Instabilitäten und Spätschäden zu vermeiden, erfolgt bereits im Kindesalter ein operativer Ersatz des vorderen Kreuzbands auch bei offenen Wachstumsfugen. Bei der Patellaluxation hat sich bei der primären, aber auch sekundären medialen Stabilisierung als weiteres Verfahren die Naht und Rekonstruktion des MPFL (mediales femoro-patellares Ligament) etabliert.

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