Abstract

Zusammenfassung: Primär kutane T‐Zell‐Lymphome (CTCL) sind definiert als klonale Proliferation hautinfiltrierender T‐Lymphozyten. Unabhängig von der Heterogenität dieser Krankheitsgruppe besteht derzeit keine kurative Therapiemöglichkeit, was zur Entwicklung verschiedener Behandlungsstrategien, einschließlich der Vakzination, führte. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über den Entwicklungsstand der Vakzinationstherapie für Lymphome mit besonderer Rücksicht auf die CTCL. Da bisher kein universelles Tumorantigen identifiziert wurde, sind verschiedenste antigene Agenzien (komplette Tumorzellen, Idiotypen, Cancer/Testis‐Antigene, Proteine aus tumorassoziierten Mutationen und Mimotope) hinsichtlich ihrer Eignung für die Vakzinationstherapie von CTCL untersucht worden. Die antigene Information dieser Präparationen kann dem körpereigenen Immunsystem über verschiedene Wege (Carrier) dargeboten werden, bisher sind dazu mit Tumorzellen fusionierte dendritische Zellen, Idiotyp‐Proteine oder ‐Peptide sowie DNA‐ und RNA‐Präparationen eingesetzt worden. Da die verwendeten Antigene allesamt schwache Immunogene darstellen, sind Adjuvanzien (dendritische Zellen, immunogene Peptide, Oligonukleotide, Zytokine, virale Vektoren) notwendig, um eine suffiziente Antigenpräsentation und Aktivierung des Immunsystems zu erreichen. Erste klinische Daten bestätigen die prinzipielle Wirksamkeit einer Vakzinationstherapie bei CTCL. Die große Anzahl bisher verwendeter Antigene, Carrier, Adjuvanzien und Applikationsschemen macht die Identifizierung eines optimalen Protokolls jedoch nahezu unmöglich. Da auch die Wechselwirkungen zwischen Lymphom und Immunsystem sehr komplex und nicht vollständig verstanden sind, ist bis zur Einführung der Vakzinationstherapie in die klinische Praxis noch großer Forschungsaufwand nötig.

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