Abstract

ZusammenfassungHintergrundTrotz allgemein bekannten Verhütungsmethoden und flächendeckendem Zugang zu Verhütungsmitteln lässt sich beobachten, dass Frauen in westlichen Industriegesellschaften auch bei fehlender Schwangerschaftsabsicht oftmals nicht verhüten und schwanger werden.Ziel der ArbeitDie in diesem Beitrag durchgeführten Analysen zielen darauf ab, die Verbreitung des Phänomens der Nichtanwendung von Verhütung für Deutschland einzuschätzen und ein besseres Verständnis für die Gründe zu gewinnen, warum Frauen eine unbeabsichtigte Schwangerschaft riskieren.Material und MethodenAnhand von quantitativen Befragungsdaten zu 17.400 Schwangerschaften und von 116 offenen qualitativen Interviews aus der im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführten Studie „frauen leben 3. Familienplanung im Lebenslauf von Frauen“ sind Aussagen zur Verbreitung der Nichtverwendung von Verhütungsmethoden trotz fehlender Schwangerschaftsabsicht und zu den dahinterliegenden Gründen möglich.ErgebnisseDie angegebenen Gründe für die Nichtverwendung von Verhütung lassen sich 3 sehr unterschiedlichen Motivlagen zuordnen: a) Spielen mit einem Kinderwunsch, was von knapp einem Drittel genannt wird, b) individuelle und strukturelle Hürden, wie z. B. gesundheitliche Vorbehalte oder zu hohe Kosten, und c) irrtümliche Annahme, nicht schwanger werden zu können. Es zeigt sich, dass diese Motive je nach biografischer Situation unterschiedlich verbreitet sind.DiskussionDie Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit eines differenzierteren Verständnisses unbeabsichtigter Schwangerschaften und zwar sowohl in der Forschung als auch der Prävention hin.Als Limitation und damit als Bedarf für künftige Forschungen erweist sich, dass im Rahmen der Studie der Einfluss des (Sexual‑)Partners auf das Verhütungsverhalten der Frauen und auf die Gewolltheit der Schwangerschaft anhand der erhobenen Daten nicht untersucht werden kann.

Highlights

  • it is observed that women without pregnancy intention do not use contraception

  • The analyses conducted in this paper aim to assess the prevalence of the phenomenon

  • Family planning in women's lives

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Summary

Discussion

The results point to the need for a more differentiated understanding of unintended pregnancies in both research and prevention. Treten unbeabsichtigte Schwangerschaften bei Frauen unter 20 Jahre und über 40 Jahre etwa zu gleichen Anteilen mit und ohne Verhütung ein, wird bei unbeabsichtigten Schwangerschaften von Frauen zwischen 25 und 40 Jahren doppelt so häufig die Verhütung weggelassen wie verhütet wird. Wie weitere lebenssituationsbezogene Auswertungen der „frauen leben 3“-Daten zeigen, treten mit einem Anteil von 91,2 % die große Mehrheit der unbeabsichtigten Schwangerschaften bei Frauen ein, die sich in einer festen Paarbeziehung. Sonderauswertung frauen leben 3 Frauen der Geburtsjahrgänge 1967 bis 1997, n = 14.500 Befragte Hinweis: Aufgrund von teilweise fehlenden Angaben zur Verhütung liegt die Summe der ausgewiesenen Häufigkeiten der unbeabsichtigten Schwangerschaften ohne und unter Verhütung zum Teil geringfügig niedriger als die ausgewiesene Häufigkeit unbeabsichtigter Schwangerschaften gesamt. Tab. 2 Gründe für Nichtanwendung von Verhütung bei unbeabsichtigten Schwangerschaften

Individuelle und strukturelle Hürden
Literatur
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