Abstract

Zusammenfassung Anders als andere Elemente von Luhmanns soziologischer Systemtheorie ist seine Theorie funktionaler Differenzierung unter Historikern der modernen Gesellschaft kaum rezipiert worden. Der Aufsatz diskutiert einige Ursachen für diese Situation. Ein wichtiger Grund ist die Persistenz eines älteren, Parson’schen Differenzierungskonzepts mit der Annahme einer stabilen, drei- oder viergliederigen Differenzierungsform. Ein anderer Grund ist die von vielen Sozialhistorikern - insbesondere als Reaktion auf die Welle der Kulturgeschichte seit den 1980er Jahren - vertretene Ansicht, dass die Ökonomie der Kern der modernen Gesellschaft sei, und dass diese deshalb immer noch am besten als eine durch ökonomische Ungleichheit bestimmte Klassengesellschaft zu verstehen ist. Der Aufsatz diskutiert ferner die Anwendung der Differenzierungstheorie von Luhmann in der Sozialgeschichte der Religion. Dort ist sie am Beispiel der katholischen Kirche benutzt worden, um Säkularisierung als einen reversiblen Prozess zu konzeptualisieren, in dem die katholische Kirche mit ihren pastoralen Strategien auf Folgeprobleme funktionaler Differenzierung reagiert.

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