Abstract

ZusammenfassungEmpirische Befunde aus der schulbezogenen Bildungsforschung in Österreich zeigen, dass Schüler:innen mit Migrationshintergrund geringere Bildungschancen aufweisen als autochthone Schüler:innen. Die Situation von Migrant:innen an österreichischen Universitäten ist bislang aber wenig erforscht. Mit Daten der Studierenden-Sozialerhebung 2019, einer breit angelegten Befragung aller Studierenden in Österreich, wird anhand von binär-logistischen Regressionsmodellen aufgezeigt, dass Studierende mit Migrationshintergrund der zweiten Zuwanderungsgeneration häufiger einen Studienabbruch erwägen als Studierende ohne Migrationshintergrund. Dabei zeigt sich einerseits, dass die Bildung der Eltern für den Studienerfolg von Studierenden mit familiärer Migrationsgeschichte eine größere Rolle spielt und sich andererseits die migrationsspezifischen Unterschiede nicht durch die Bildung der Eltern erklären lassen. Dies gilt auch, wenn zusätzlich Lebenslagenfaktoren, wie Erwerbstätigkeit und finanzielle Situation berücksichtigt werden. Unter Einbezug der sozialen und akademischen Integration sowie der Einschätzung zu den eigenen Studienleistungen, hat der Migrationshintergrund nur dann einen signifikanten Effekt, wenn er intersektional in Kombination mit dem Bildungshintergrund der Eltern betrachtet wird: Bildungsferne Studierende mit Migrationshintergrund haben im Vergleich zu allen anderen Studierenden ein signifikant höheres Risiko, ihr Studium abzubrechen. Die Abbruchsintentionen variieren überdies nach der Herkunftsregion der Eltern der Studierenden, wobei insbesondere jene mit Wurzeln aus EU-Drittstaaten ein erhöhtes Risiko aufweisen.

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