Abstract

ZusammenfassungHintergrundPatienten mit hochkontagiösen, lebensbedrohlichen Erkrankungen sollten in speziell ausgestatteten Behandlungszentren unter maximalen seuchenhygienischen Standards versorgt werden. Leitlinien, die Anforderungen an die technische Ausstattung sowie den Betrieb entsprechender Zentren formulieren, wurden in den letzten Jahren publiziert – der Grad der Erfüllung dieser Anforderungen wurde jedoch noch nicht erhoben.MethodikDie hier dargestellten Daten beschreiben deutsche Sonderisolierstationen im europäischen Vergleich und sind Teilergebnisse einer in 2010 abgeschlossenen Studie des „European Network for Highly Infectious Diseases“, an der sich 48 Behandlungszentren in 16 Ländern Europas beteiligten. Die Datenerfassung erfolgte mittels Fragebögen und Begehungen mit Fragen zur Infrastruktur, zur technischen Ausstattung sowie zum Personal.ErgebnisseObwohl alle teilnehmenden Zentren als „Sonderisolierstationen“ ausgewiesen waren, differierten sie in Design, Ausstattung und Personalverfügbarkeit deutlich. 18 Zentren erfüllten die Kriterien einer „High Level Isolation Unit“, darunter waren 6 in die Studie eingeschlossene deutsche Zentren. Dagegen waren 24 Zentren nicht in der Lage, unabhängig von anderen Funktionsbereichen des angegliederten Krankenhauses zu arbeiten.DiskussionInnerhalb und zwischen den teilnehmenden Nationen waren deutliche Unterschiede in der Erfüllung formulierter Anforderungen festzustellen. Deutsche Behandlungszentren zeigten ein hohes Niveau und erfüllten überwiegend alle Anforderungen. Die hier dargestellten Ergebnisse spiegeln jedoch nicht die aktuelle Versorgungslage in Deutschland wider. Demnach ist zumindest eine regelmäßige Aktualisierung der Daten auf nationaler Ebene zu fordern.

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