Abstract

ZusammenfassungDas deutsche Bildungssystem erlaubt über allgemeinbildende und berufliche Schulen eine Vielfalt von Bildungswegen zu schulischen Abschlüssen. Im vorliegenden Beitrag wird mithilfe einer Vignettenstudie die Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern mit Haupt-, mittlerem Schulabschluss und Studienberechtigung von allgemeinbildenden und beruflichen Schulen für ein Bewerbungsgespräch für einen dualen Ausbildungsberuf experimentell untersucht. Auf der Grundlage eines Signalling-Ansatzes wurden fünf Hypothesen zur Signalwirkung von Schulabschluss, Schulart und des mit einem Schulabschluss erworbenen allgemeinbildenden vs. berufspraktischen Wissens entwickelt. Der Datensatz umfasst 884 Personalrekrutierende in Unternehmen mit anspruchsgeringen (mehr als die Hälfte der Auszubildenden verfügt höchstens über den mittleren Schulabschluss) und 1308 Rekrutierende in Unternehmen mit anspruchshohen Ausbildungsberufen (mehr als die Hälfte der Auszubildenden verfügt mindestens über einen mittleren Abschluss). Die Ergebnisse zeigen für beide Segmente, dass die deutlichste Signalwirkung auf die Einschlägigkeit des berufspraktischen Wissens entfällt: Die besten Chancen auf eine Einladung hatten Bewerber mit einem Schulabschluss von einer beruflichen Schule in einem für den Ausbildungsberuf einschlägigen Berufsfeld, während die geringsten Chancen Bewerber mit einem Schulabschluss von einer beruflichen Schule in einem für den Ausbildungsberuf distalen Berufsfeld hatten.

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