Abstract
ZusammenfassungAnhand von Walsers Berliner Kurzprosa (bes. Aufsätze 1913, Geschichten 1914) wird der Frage nachgegangen, wie der Autor in diesen zunächst publizistisch verstreuten, thematisch disparaten Prosastücken die darin involvierten Figuren zur Sprache kommen lässt und dabei einige Grundformen seines in den 1910er Jahren sich ausprägenden Erzählstils zu entwickeln beginnt. Diese folgen dem paradoxen Ideal einer schriftlichen Mündlichkeit: Obwohl (oder gerade weil) die Textstücke für diese Sammelpublikationen durch betonte Gattungsmerkmale dezidierter Schriftlichkeit (»Aufsätze«) und narrativer Handlungsdarstellung (»Geschichten«) gekennzeichnet werden, bewegen sich die behandelten Personen, Schauplätze und Stoffe überwiegend in einem performativen Modus, bei dem das Erzählbare sich nahezu vollständig in den akustischen Auftritt von Stimmen und Redeformen aufgelöst hat.
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