Abstract

Untersuchungsgegenstand ist ein systematischer Vergleich zwischen Marc Richirs Phänomenologie der Affectivität und Andrej Tarkowskijs Konzeption des Films als lebendiges Zeitbild, illustriert am Beispiel des Werks „Stalker“. Als tertium comparationis dient der Gedanke einer „archaischen“ oder „elementaren“ Affectivität. Eine solche philosophisch-ästhetische Reflexion eröffnet die Möglickkeit, den architektonischen Status klassische Ideen der Philosophie zu prüfen und umzugestalten. Beide Theoretiker behandeln den Gegensatz von Immanenz und Tranzendenz auf eine Weise, die metaphysische Grundstellung von Ich, Welt und Gott unterwandert und durch ein Denken der Schwelle, der Transition oder Transposition ersetzen. Mithilfe Richirs lässt sich die Struktur der „Zone“ als hyperbolisches Phanomen lesen. Erst inmitten seiner Simulacren un Instabilitäten kommt die Humanität al Rätsel zur Erscheinung, d.h., als Selbstreflexivität eines sich bildenden Sinns. Diese Reflexivität phänomenalisiert sich, so die weitere These, diesseits der Unterscheidung von Denken und Fühlen. Der Aufsatz versucht einen Beitrag zur phänomenologischen Ästhetik zu liefern. Mittels Konstellationsanalyse werden in einer ersten Annäherung allgemein-architektonische Isomorphien und Kohärenzen beider Ansätze herausgestellt.

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