Abstract

In arbeitssoziologischen Studien wurde Rassismus bisher vergleichsweise selten analysiert. Die vorliegenden Analysen legen den Fokus auf arbeitsweltliche Prinzipien von Konkurrenz, Kooperation, Leistung oder Ausbeutung. Der Artikel argumentiert demgegenüber, dass es sich als produktiv erweist, Rassismus als eigenständiges gesellschaftliches Strukturprinzip zu begreifen, das die Arbeitswelt durchzieht und dem gegenüber Funktionsprinzipien der Arbeitsbeziehungen eine relative Autonomie zukommt. Als Strukturprinzip ist Rassismus punktuell mit anderen Logiken und Legitimationsordnungen der Arbeitswelt – etwa Konkurrenz, Leistung, Kooperation oder Ausbeutung – verknüpft, es geht jedoch nicht in diesen auf. Rassismus, so die These, wirkt als Einstellungshindernis, erschwert die betriebliche Sozialintegration, strukturiert den Arbeitsprozess und bleibt dennoch im Alltag relativ unsichtbar. Empirisch stützt sich der Artikel auf 63 problemzentrierte qualitative Interviews mit Arbeitsmarktakteuren.

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