Abstract

In der Situation des Beatmungsbettenmangels sind ethisch begründbare, transparente und nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen. Dieses Konzept sieht vor, dass zunächst alle Patienten nach Notwendigkeit intubiert und dann von einem Triage-Team beurteilt werden. Dabei stehen neu aufgenommene COVID-Patienten mit neu aufgenommenen Nicht-COVID-Patienten und bereits intensivmedizinisch behandelte Patienten in Konkurrenz um ein Beatmungsgerät. Die Kombination der kurz- und langfristigen Prognose soll dem interprofessionellen Triage-Team ermöglichen, nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen. Ziel des Priorisierungskonzeptes ist es, möglichst viele Menschenleben zu retten und die Behandlungsteams von der schwierigen Entscheidung der Priorisierung zu entlasten.

Highlights

  • Punktesystem wenn Wert über Cut-off oder im Vergleich zweier Patienten der Wert höher, dann keine ICU-Therapie

  • Bei gegebener Operationsindikation wird das Risiko einer Zustandsverschlechterung aufgrund der Operationsverzögerung erhoben und in einen Punkt für die kurzfristige Prognose umgewandelt

  • 3. DIVI, DGINA, DGAI, DGIIN, DGP, AEM (2020) Empfehlungen zur Ressourcenzuteilung in Notfall- u

Read more

Summary

Der Chirurg

Zahlreiche Ärzte aus Notaufnahmen und Intensivstationen berichten von Entscheidungen basierend auf dem Alter der Patienten und/oder bestehender Vorerkrankungen und einer damit angenommenen schlechten Prognose. Auf der anderen Seite werden Patienten priorisiert, die keine oder wenig Vorerkrankungen und konsekutiv eine bessere Prognose haben. Durch die Berücksichtigung der Vorerkrankungen sind ältere Patientenim Mittel innerhalbdieses Konzeptes naturgegeben schlechter gestellt, einen zusätzlichen Malus durch die Hinzunahme des Alters oder eines Scores zur Gebrechlichkeit Ein diskutiertes Szenario, in dem in vorhereilendem Gehorsam ein Patient mit schlechter Gesamtprognose bei noch verfügbarer Kapazität gar nicht behandelt wird, um diesen Behandlungsplatz prophylaktisch für einen potenziellen zukünftigen Patienten frei zu halten, widerspricht aus der Sicht der Autoren medizinischen und ethischen Grundsätzen. Priorisiert werden in diesem Zusammenhang einerseits Eingriffe, die bei Unterlassen kurzfristig zu einer schlechten Prognose bei dem betroffenen Patienten führen würden.

Schwere und irreversible zentralneurologische Beeinträchtigung
Entscheidungsalgorithmus im Stufenmodell
Schweres Polytrauma mit persistierendem Schockzustand trotz Intervention
Prognose für kurzfristiges Überleben
Anwendung und Dokumentationsbogen
Das hier vorgestellte Konzept hat nach konstruktiver Diskussion ein Votum des
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call