Plattenepithelkarzinome der Haut: Präventive Wirkung einer Flächentherapie aktinischer Keratosen

Abstract

Zusammenfassung Die Behandlung von aktinischer Keratose (AK) zielt darauf ab, Hautkrebs (kutanes Plattenepithelkarzinom, cSCC) zu verhindern. Es ist jedoch umstritten, in welchem Umfang sich AK tatsächlich zu cSCC weiter entwickeln können, und die Wirkung einer zielgerichteten Behandlung in diesem Kontext ist wenig erforscht. In einer sekundären Analyse einer multizentrischen, randomisierten klinischen Studie wurden 624 Patienten aus 4 niederländischen Krankenhäusern untersucht, die mindestens 5 AK auf einer Fläche von 25–100 cm2 am Kopf hatten. Diese Patienten wurden zwischen Juli 2019 und Dezember 2020 langfristig nachbeobachtet. Die Patienten wurden auf eine Behandlung mit 5% Fluorouracil, 5% Imiquimod-Creme, photodynamischer Therapie mit Methylaminolevulinat oder 0,015% Ingenol-Mebutat-Gel randomisiert. Das Hauptziel der Studie war es, den Anteil der Patienten zu ermitteln, die während der Nachbeobachtungszeit ein invasives cSCC entwickelten. Sekundäre Ziele waren die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen dem Risiko eines invasiven cSCC und verschiedenen prognostischen Faktoren, wie der Schwere der AK (Olsen-Grad), der Vorgeschichte von Nicht-Melanom-Hautkrebs und zusätzlichen Behandlungen. Ergebnisse zeigten, dass von den 624 Patienten (89,4% männlich, Durchschnittsalter 73 Jahre) 26 während der Nachbeobachtung ein invasives cSCC entwickelten. Das 4-Jahres-Risiko für die Entwicklung eines cSCC in den behandelten AK-Gebieten lag insgesamt bei 3,7% und variierte je nach Behandlungsmethode. Patienten mit schwerer AK (Olsen-Grad III) hatten ein Risiko von 20,9%, das bei zusätzlichen Behandlungen sogar auf 33,5% anstieg. Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass Patienten mit schwerer AK und diejenigen, die zusätzliche Behandlungen benötigen, ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines invasiven cSCC haben und daher engmaschig überwacht werden sollten.