Abstract

In Zeiten des westdeutschen ‚Wirtschaftswunders‘ galten Kunststoffe als Werkstoffe der Zukunft. Das in ihnen eingeschriebene Versprechen, durch wissenschaftlichen und technischen Fortschritt in bisher für weite Teile der Bevölkerung unerreichbare Konsumwelten vorzustoßen, kann gerade an so alltäglichen Artefakten wie Uhren nachgezeichnet werden. Aus technikhistorischer Perspektive ist es eine interessante Beobachtung, dass die Produktion und der Kauf von billigen Plastikuhren als modisches Accessoire ebenso wie deren Ablehnung als ressourcenverschwendender Ramsch einem zeitlichen Wandel unterlag und akteursgruppenspezifische Unterschiede aufwies. Um sich diesem Fragekomplex anzunähern, wird zunächst der Weg von Kunststoffen in die Uhrenindustrie der Bundesrepublik Deutschland und die damit verbundene Forschungs- und Entwicklungsarbeit nachgezeichnet, um darauf aufbauend über die Ausdifferenzierung von akteursgruppenspezifischen Bedeutungszuschreibungen in ihrem zeitlichen Kontext zu reflektieren.

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