Abstract

AbstractÜbergangsmetallnitride/nitrene sind vielversprechende Reagenzien für katalytischen Stickstoffatomtransfer, die in situ durch optisch induzierte N2‐Eliminierung aus Azidkomplexen zugänglich sind. Um ihr synthetisches Potenzial für die Katalyse voll ausschöpfen zu können, ist ein grundlegendes Verständnis der primären photoinduzierten Prozesse und der stereoelektronischen Faktoren, welche die N2‐Dissoziation kontrollieren, unerlässlich. Mit Hilfe von Femtosekunden‐Infrarotspektroskopie klären wir hier die primären molekularen Mechanismen auf, die für die Bildung eines einzigartigen Platin(II)nitrens mit Triplett‐Grundzustand aus einem geschlossenschaligen Platin(II)azidkomplex verantwortlich sind. Die spektroskopischen Daten in Kombination mit quantenchemischen Rechnungen ergeben einen konsistenten Mechanismus: Produktbildung erfordert die anfängliche Besetzung eines angeregten Singulett‐Zustands mit anionischen Azid‐Diradikal‐Liganden, der an ein low‐spin d8‐konfiguriertes PtII‐Ion gebunden ist. Anschließende Interkombination erzeugt das an Platin gebundene Triplett‐Aziddiradikal, welches sich durch N2‐Verlust in einer nahezu barrierelosen, adiabatischen Dissoziation nahtlos in das Triplett‐Nitren umwandelt. Unsere Daten unterstreichen die Bedeutung des produktiven, N2‐freisetzenden Zustands mit Azid ππ* Charakter als Konstruktionsprinzip für den Zugang zu effizienten Stickstoffatomtransfer‐Katalysatoren.

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