Abstract
Hintergrund und ZielsetzungWährend der ersten Coronawelle kam das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen. Viele Beschäftigte haben zum Schutz vor Ansteckung im Homeoffice gearbeitet. Mit der vorliegenden Befragung wurden Veränderungen im Schlafverhalten und der Tagesmüdigkeit bei Personen untersucht, die coronabedingt ins Homeoffice gewechselt hatten.MethodeBüroangestellte wurden online zu ihrem Chronotyp, ihren üblichen Schlafenszeiten und dem Auftreten von Tagesmüdigkeit befragt. Die Datenerhebung fand zwischen dem 15.07. und 07.08.2020 statt. Zur Chronotypermittlung wurde die Composite Scale of Morningness (CSM) in der deutschsprachigen Version verwendet. Der Zusammenhang von Alter, Geschlecht, Chronotyp, Schlafqualität und Schlafdauer mit der selbst eingeschätzten Tagesmüdigkeit wurde mittels multivariabler logistischer Regression untersucht.ErgebnisseDie Daten von n = 228 Personen konnten ausgewertet werden. Unter Homeoffice-Bedingungen verlängerte sich die Schlafdauer. Der Anteil an Personen mit einer „Zeit-im-Bett“ von weniger als 7,5 h verringerte sich von 57 % auf 33 %, und der Anteil mit mehr als 8 h „Zeit-im-Bett“ erhöhte sich von 43 % vor Pandemiebeginn auf 67 % beim Arbeiten im Homeoffice. Der Anteil an Personen, die sich bei der Arbeit immer oder häufig müde fühlten, verringerte sich von 47 % vor Pandemiebeginn mit Präsenzpflicht im Büro auf 15 % unter Lockdown-Bedingungen beim Arbeiten im Homeoffice. Der Chronotyp zeigte einen signifikanten Einfluss auf die Tagesmüdigkeit an Büroarbeitstagen, nicht aber beim Arbeiten im Homeoffice unter Lockdownbedingungen.DiskussionDie längere Schlafdauer und die höhere Zufriedenheit mit der eigenen Schlafqualität könnten die Verringerung im Auftreten von Tagesmüdigkeit erklären. Späte Chronotypen scheinen besonders vom Arbeiten im Homeoffice zu profitieren. Ein flexibler Arbeitsbeginn unter Einbeziehung des Chronotyps sowie Maßnahmen für gesundheitsförderlichen Schlaf könnten die Tagesmüdigkeit verringern und dadurch die Gesundheit und Arbeitssicherheit verbessern.
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