Abstract

Zusammenfassung Hintergrund: Es wird die viel diskutierte, von der WHO initiierte grundsätzliche Neukonzeptionierung der Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen im ICD-11 dargestellt. Zusammenfassung: Das Stabilitätskriterium wird aufgegeben. Aus einer kategorialen Klassifikation von Differentialtypen auf der Basis polythetischer Kriterienlisten wird eine dimensionale Klassifikation. Eine vollständige Diagnose einer Persönlichkeitsstörung umfasst im Falle der Erfüllung der allgemeinen Kriterien einer Persönlichkeitsstörung die Beschreibung von Funktionseinschränkungen auf der Ebene des Selbst und der interpersonellen Beziehungen sowie von fünf dominanten Persönlichkeitsmerkmalen. Ein Borderline-Muster kann optional ergänzend beschrieben werden. Die Mindestanforderung beschränkt sich auf die Diagnostik von Schweregraden der Funktionseinschränkungen. Zudem können subklinische Phänomene von Persönlichkeitsstörungen differenziert diagnostiziert werden. Es werden Stärken und Schwächen der neuen Diagnostik diskutiert. Kernbotschaft: ICD-11 bedeutet vor dem Hintergrund einer umfassenden Kritik an der kategorialen Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen eine grundsätzliche Veränderung hin zu einer dimensionalen Diagnostik, die allerdings nicht ganz stringent durchgehalten wird. Eine einfache Übersetzung der aktuellen Diagnosen des ICD-10 in die neuen Diagnosen des ICD-11 erscheint nicht möglich.

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