Abstract
Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um einen Bericht zu palynologischen Untersuchungen im Rahmen archaologischer Ausgrabungen des Instituts fur Ur- und Fruhgeschichte der Universitat Kiel am Fundplatztes Wangels LA 69, Kreis Ostholstein. Die Auswertung der archaologischen Ergebnisse zur Chronologie und Genese dieses mehrphasigen neolithischen Bestattungsplatz erfolgte durch Brozio (2016). Demnach wurde im fruhen Mittelneolithikum, c. 3360 cal BC, ein megalithische Gangrab vom Typ „Holsteiner Kammer“ mit Rundhugel errichtet. Diese wurde im Laufe des Mittelneolithikums zu einem Langbett erweitert. Der Nachweis von subfossilen Bodenhorizonten, inklusive Hakenpflugspuren, unter der ersten Grabanlage sowie in Sodenpackungen des Langbettes gab Anlass fur die begleitenden pollenanalytische Untersuchungen. Diese erlaubten einen Einblick in die lokale Landnutzung und Vegetationsverhaltnisse wahrend unterschiedlicher Nutzungsphasen. Konnte aufgrund der bisherigen archaologischen Ergebnisse nicht eindeutig geklart werden, ob es sich bei den Pflugspuren um rituelle oder profane Handlungen handelte, so unterstutzen die vorliegenden Ergebnisse die letztere Deutung. Der Nachweis von Offenland- und Ackerbauanzeigern erlaubte hierbei die Ansprache eines fruhneolitischen Ackerhorizontes unter der Grabanlage. Der Vergleich mit ahnlichen Untersuchungen von Palaoboden unter Grabhugeln in den Niederlanden, Danemark und Schleswig-Holstein legt nahe, dass die Errichtung auf ehemaligen Nutzflachen, und damit die Transformation von profanem zu sakralen Orten, ein typisches Phanomen trichterbecherzeitlicher Grabanlagen ist.
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