Abstract

Organozinnverbindungen (OZV) zählen zu den am häufigsten verwendeten metallorganischen Verbindungen und werden seit vielen Jahrzehnten in diversen Industriebereichen eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Human- und Ökotoxizität ist ihr Einsatz bereits weitgehend reguliert. Am Arbeitsplatz können OZV als Dämpfe oder Staubpartikel freigesetzt und durch Einatmen oder Hautkontakt aufgenommen werden. Die berufsbedingte Exposition gegenüber OZV stellt somit ein großes Risiko für die Beschäftigten dar. Messverfahren zur Speziation von OZV bei der Überwachung der Luft am Arbeitsplatz gibt es derzeit nicht. Diese Studie beschreibt die Entwicklung einer analytischen Trennmethode für elf regulierte OZV mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (HPLC-ICP-MS). Die entwickelte Analysenmethode ermöglicht eine Trennung der Analyten MMT, MBT, MOT, MPhT, DMT, DBT, DPhT, TMT, TBT, TPhT und TTMT innerhalb von 22 Minuten via Reverse Phase-HPLC (RP-HPLC). Die Trennung erfolgt über eine C18-Säule und einen ternären Laufmittel- und Flussratengradienten mit Methanol, Acetonitril und Reinstwasser mit 6 % (v/v) Essigsäure + 0,17 % (m/v) α-Tropolon. Gemäß praktischer Erfahrung der vorliegenden Arbeit sind einige OZV thermisch instabil und sehr reaktiv in Lösung. So konnte in OZV-Mischlösungen die Entstehung zweier Reaktionsprodukte nachgewiesen und beschrieben werden. Diese Effekte sind in der Entwicklung einer geeigneten Probennahme und Probenvorbereitung von Arbeitsplatzluftproben zu untersuchen. Die Eignung des Verfahrens konnte bei ersten Vergleichsmessungen an Arbeitsplatzproben bereits erfolgreich erprobt werden.

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