Abstract

Als die nach der liturgischen Reform des Patriarchen Nikon in der Russisch-orthodoxen Kirche im 17. Jh. verfolgten Altgläubigen 1830 nach Masuren flüchteten, gehörte das Gebiet zu Ostpreußen. Sie haben bis 1945 in einer natürlichen deutschsprachigen Umgebung gelebt und sich mit dem preußischen Kulturkreis identifiziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Gebiet geteilt, der nördliche Teil wurde an Russland und der südliche Teil, d.h. Masuren, an Polen angeschlossen. Die Generationen der Altgläubigen, die bis Mitte der 1950er Jahre in Masuren geboren wurden, sind dreisprachig. Sie sprechen den russischen Dialekt, Polnisch und Deutsch. Im Rahmen einer von der Autorin von 2007 bis 2015 durchgeführten Feldforschung wurden Interviews mit 23 masurischen Altgläubigen auf Deutsch registriert und unter Berücksichtigung der Dreisprachigkeit der Sprecher analysiert (Jorroch 2015). Der Artikel zeigt interessante Phänomene in der Rede der Sprecher*innen, wie das doppelte Perfekt, den Konjunktiv mit dem Modalverb mögen oder eine archaische Konstruktion der perfektiven Aktionsart.

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