Abstract

ZusammenfassungWir schätzten in einer sequenziell erklärenden Mixed Methods-Studie (MMS) die Qualität von Feedback-Dialogen (QFD) zwischen Lehrenden und einzelnen Lernenden während Unterrichtsphasen zum mathematischen Argumentieren ein und prüften die lernseitigen Fortschritte nach einer 9‑wöchigen Intervention in fünften und sechsten Primarschulklassen. Höchste und tiefste QFD-Werte sowie grösste und geringste klassenbezogene Leistungssteigerungen bildeten die quantitativen Kriterien für die Auswahl von je zwei Lehrenden, die wir bezüglich ‚Überzeugungen zum mathematischen Argumentieren’ und dessen ‚Unterstützung mit Feedbacks’ interviewten und qualitativ auswerteten. Die daraus hervorgehenden Dispositionen wurden mit der QFD – als fremdeingeschätzte Performanz – und den Schülerleistungen verglichen. Die Interviews spiegeln fast einheitliche, (sozial-) konstruktivistische, struktur- und kommunikationsorientierte Überzeugungen. Einzig die beiden Lehrpersonen mit geringsten klassenbezogenen Fortschritten fallen mit instruktional geprägten Aussagen auf und lassen auf eine ungünstige Beziehung zwischen der lehrseitigen Einstellung und den klassenbezogenen Fortschritten schliessen. Die Frage, warum sich zwei Klassen maximal steigerten, beantworten wir vor dem Hintergrund der Lehr- und Lernbedingungen: Kleine Klassen, wenige Kinder mit Deutsch als Zweitsprache und zusätzlichem Förderbedarf erklären die Fortschritte eher als die quantitativen Auswahlkriterien. Die Studie trägt zur grundsätzlichen Klärung bei, welche subjektiven Überzeugungen hinter der intersubjektiv eingeschätzten Unterstützung des Argumentierens und hinter klassenbezogenen Fortschritten stehen.

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