Abstract

Obwohl effektive Verhütungsmethoden in Deutschland und anderen Industrienationen verfügbar sind, ist die Schwangerschaftsrate bei Teenagern weiterhin hoch. Ursächlich hierfür sind neben anderen Gründen insbesondere die Anwendung ineffektiver Methoden bzw. die fehlende Anwendung auch nur irgendeiner Verhütungsmethode. Existierende männliche Kontrazeptionsmethoden weisen entweder eine unbefriedigende Effektivität (Kondom, Koitus interruptus) auf oder sind nur bedingt reversibel (Vasektomie), was einer weiteren Verbreitung im Wege steht. Von den experimentellen Verhütungsmethoden beim Mann erscheint die hormonelle Kontrazeption zurzeit am weitesten entwickelt. Androgene sind elementarer Bestandteil der hormonellen Kontrazeptiva, da sie über eine Suppression der Gonadotropine zu einer Suppression der Spermatogenese führen und gleichzeitig den durch die Gonadotopinsuppression bedingten Androgenmangel ausgleichen. Wenn auch die Wirksamkeit einer hormonellen Methode bei Männern in klinischen Studien gezeigt werden konnte, so scheiterte die weitere Entwicklung zunächst an dem unpraktikablen Applikationsintervall bzw. an der mangelnden Effektivität der selbst anwendbaren Ansätze. Neuere effektive Ansätze in Phase II Studien konzentrieren sich daher auf die Verwendung von Androgen-Implantaten bzw. langwirksamen Testosterondepotinjektionen in Kombination mit den Gestagenen-Depots Medroxyprogesteron Azetat, Norethisteron, Desogestrel oder Etonogestrel, die zusätzlich zu den Androgenen die Gonadotropine supprimieren. Ob die hormonelle Kontrazeption beim Mann auch eine Alternative für Jugendliche darstellt bleibt nach der Markteinführung abzuwarten. Bedenken ergeben sich insbesondere hinsicht lich der Knochenreifung, da Androgene in den verwendeten Dosen einen vorzeitigen Schluss der Epiphysenfugen bewirken könnten.

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