Abstract

ZusammenfassungDie Folgen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit umfassen nicht nur physische, sondern auch psychosoziale Belastungen. Dieser Beitrag untersucht diese Belastungsdimension und die entsprechenden individuell wahrgenommenen Anpassungskapazitäten von Landwirtinnen und Landwirten im Rahmen einer empirischen Fallstudie im südlichen Baden-Württemberg. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass leichte bis starke klimawandelbedingte psychosoziale Belastungen vorliegen, die sich in Gefühlen von Hilf‑, Macht- und Hoffnungslosigkeit, Resignation und Wunschdenken äußern. Sowohl adaptive als auch maladaptive Anpassungsmuster an diese Belastungen sind feststellbar. Die wahrgenommenen Anpassungsmuster ergänzen und beeinflussen sich oftmals gegenseitig, wobei maladaptive Anpassungsstrategien oft unterbewusst stärker direkt auf die Emotionen der Landwirtinnen und Landwirte einwirken, während adaptive Anpassungen als Reaktion auf solche Belastungen meist indirekten Einfluss ausüben. Dabei wirken adaptive Maßnahmen nicht nur belastungsmildernd, sondern tragen teilweise ihrerseits zur psychosozialen Belastung der Landwirtinnen und Landwirte bei. Die Studie zeigt, dass Klimawandelanpassungsforschung und -praxis von einem inklusiven Gesundheitsbegriff profitieren kann, welcher individuelle, kognitive Prozesse der subjektiven Wahrnehmung stärker berücksichtigt.

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