Abstract

Zusammenfassung In diesem Beitrag wird die in bildungspolitischen Diskussionen bisweilen vorgebrachte Behauptung, dass Bildung gegenwärtig zunehmend als Ware betrachtet werde, ad absurdum geführt. Aufbauend auf dem von Gary S. Becker und seinen Mitarbeitern entwickelten Haushaltsproduktionsansatz wird argumentiert, dass die individuelle Bildung nicht als Ware betrachtet werden kann, die auf Märkten käuflich zu erwerben ist. Auf Märkten lassen sich freilich Lehrdienstleistungen kaufen, mit deren Hilfe sich Individuen selbst (weiter-)bilden können. Das Ergebnis dieser Bildungsproduktion geht, in Form von Wissen, in das Humanvermögen des jeweiligen Individuums ein. Sein Humanvermögen kann der Einzelne auf dem Arbeitsmarkt anbieten beziehungsweise verwerten. Die vorgeschlagene konsequente Unterscheidung zwischen Lehrdienstleistungen, Bildung und Humanvermögen stellt den Versuch dar, begriffliche Klarheit in die sozialwissenschaftliche Analyse von Lehrdienstleistungsmärkten, Bildungsprozessen und Arbeitsmärkten zu bringen.

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