Abstract

ZusammenfassungHintergrundZur Verbesserung der medizinischen Versorgung wurde im Jahr 2015 der Innovationsfonds eingerichtet. Damit Interventionen bzw. neue Versorgungsformen erprobt und perspektivisch in die Regelversorgung übernommen werden können, bedarf es der Einbeziehung der allgemeinmedizinischen Versorgung.Ziel der ArbeitDie Studie exploriert hausärztliche Einstellungen, teilnahmerelevante Erwartungen und Erfahrungen mit Blick auf Innovationsfondsprojekte.MethodenZwischen Juli und Oktober 2021 wurden sämtliche 13.170 als Behandler*innen aktive Hausärzt*innen in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zu einer Onlinebefragung eingeladen. 3556 vollständig ausgefüllte Fragebögen gingen in die Auswertung ein (Rücklauf: 27 %). Neben der deskriptiven Analyse kam zur Feststellung von signifikanten Unterschieden zwischen 2 Gruppen ein t-Test bei unabhängigen Stichproben zum Einsatz.Ergebnisse83 % der Befragten kennen den Innovationsfonds. Die Befragten verbinden ihn mehrheitlich mit Chancen und Potenzialen (u. a. Intensivierung anwendungsnaher Versorgungsforschung, unabhängige Finanzierung, Einbeziehung der Primärversorgung). Dennoch sind sich viele Hausärzt*innen unsicher, inwiefern speziell die Primärversorgung längerfristig vom Innovationsfonds wird profitieren können. Hinsichtlich der Bereitschaft zur Mitwirkung an Innovationsfondsstudien zeigen sich die Befragten gespalten. Befragte, die bereits an Innovationsfondsprojekten teilgenommen haben (24 %), ziehen eine überwiegend positive Bilanz (Nutzen der Intervention, Aufwand-Nutzen-Verhältnis). Dennoch werden auch Hürden und Belastungsfaktoren berichtet, etwa Dokumentationspflichten und Eingriffe in Praxisabläufe.DiskussionUm die Attraktivität des Innovationsfonds für die hausärztliche Versorgung zu erhöhen, gilt es, die Hausarztkonformität von Projekten umfassend sicherzustellen, v. a. mit Blick auf ärztliche Entscheidungsspielräume, die Limitierung von Dokumentationspflichten, die Gewährleistung von Praxisroutinen, eine stärkere Involvierung in die Forschungsplanung sowie eine Aufwertung des hausärztlichen Settings.

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