Abstract

Die Peritonealdialyse (PD) war früher eine geläufige Behandlung beim akuten dialysepflichtigen Nierenversagen. Zugunsten kontinuierlicher, extrakorporaler Nierenersatzverfahren verschwand sie von der Bildfläche der westlichen Welt, wohingegen sie in strukturarmen Ländern aufgrund ihrer Simplizität und geringen Ressourcenintensität weiter eingesetzt wird. Die Engpässe in der medizinischen Versorgung im Rahmen der COVID-19(„coronavirus disease 2019“)-Pandemie führten kürzlich zu erneuter weltweiter Beachtung der PD als sichere Option beim akuten dialysepflichtigen Nierenversagen. Von der Einführung biokompatibler Lösungen vor 20 Jahren war eine Reduktion von Mortalität oder technischem Versagen erwartet worden. Leider konnten Studien dieses bisher allenfalls andeuten, nicht aber beweisen. Eine innovative Option stellen immunmodulatorische Adjuvanzien dar, die die lokale Immunkompetenz verbessern und den Verlust der Funktion des Peritoneums verhindern sollen. Derzeit rückt die Vision einer tragbaren künstlichen Niere immer näher. Auch eine Intensivierung der Dialysedosis erscheint mit minimaler Dialysatmenge erreichbar. In Zeiten der globalen Erderwärmung könnten durch die Regeneration von Dialysat nicht nur relevante Mengen an Wasser eingespart, sondern auch die CO2-Bilanz günstig beeinflusst werden. Zusammenfassend erlebt die PD derzeit einen zweiten Frühling. Dieser Artikel beschreibt die derzeitigen und zukünftigen Entwicklungen dieses Verfahrens.

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