Abstract

Es existieren heute unterschiedliche Marknagelungssysteme, die sich in den Eintrittspunkten oder der Implantationstechnik unterscheiden. Trotz konkurrierender Verfahren wie z. B. der Plattenosteosynthese stellt die Marknagelung in vielen Fällen die beste Methode dar, um einfache Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen zu versorgen. Bei distalen oder proximalen Frakturen muss die Indikation in Abhängigkeit vom Frakturtyp, dem Verletzungsmuster und den Vorerkrankungen des Patienten gestellt werden. Eine innere Frakturschienung besitzt die Vorteile eines geringeren Infektionsrisikos und höheren Komforts für den Patienten. Abhängig vom Frakturtyp muss der Operateur entscheiden, ob er durch eine Aufbohrung die mechanische Stabilität auf Kosten der Vaskularität erhöht oder einen ungebohrten Nagel zugunsten der Vaskularität implantiert. In den letzten zehn Jahren haben sich zunehmend auch retrograde Nagelsysteme etabliert. Dies hat für eine wesentliche Ausweitung des Indikationsspektrums gesorgt. Nach wie vor handelt es sich bei Marknagelungen jedoch um vergleichsweise aufwendige Verfahren, die an den Operateur hohe Ansprüche in Bezug auf die Präzision stellen, da zum einen der exakte Eintrittspunkt und zum anderen die Implantationstiefe entscheidend für den Erfolg der Operation sind. Daher bleibt die individuelle Fähigkeit des Operateurs der entscheidende Faktor bei der Wahl der jeweils geeigneten Osteosynthesemethode.

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